Tennessee Walking Horse
Ein
elegantes Reit- und Fahrpferd, mit hoher Intelligenz und gutmütigem
Charakter. Sein Stockmaß beträgt ca. 1,55m – 1,60 m. Es gibt
sie in allen Farben. Sie stammen aus den USA, Tennessee. Ein spezieller,
dieser Rasse eigener Gang ist der Running Walk. .Ein Zuchtverband wurde
erst 1935 gegründet.
Das Tennessee Walking Horse ist eine typisch amerikanische Pferderasse,
die als spezialisiertes Arbeitspferd entstand und heute zum Teil zu
Showzwecken (ca. 10%) aber hauptsächtlich nur noch als Freizeitpferd
verwendet wird. Wie das Saddlebred wurde es entwickelt, um den Reiter
auf seinen Inspektionsritten über die Plantagen im Süden der
USA zu tragen. Es kann zwar nicht mit dem five-gaited-Saddlebred konkurrieren,
hat aber wiederum zwei andere, ebenfalls einzigartige Gänge entwickelt,
den »Flat walk« und den »Running walk«. Walk
(egal ob Running Walk oder Flatwalk) hat die gleiche Fußfolge
wie Schritt, ist nur schneller. Zwischen Flatwalk und Running Walk besteht
ein Tempounterschied. Sehr gute Walker erreichen beschleunigtes Trabtempo
im Running Walk, wobei Flatwalk in etwa dem langsamen Jog-Tempo der
Western-Pferde entspricht. Auch der Galopp unterscheidet sich von dem
anderer Pferde.
Die offizielle Beschreibung der Gänge liest sich wie folgt: »Der
>Flat walk< und der berühmte >Running walk< sind Viertaktgänge,
bei denen man genau hören kann, wie das Pferd alle vier Beine hintereinander
aufsetzt (links-vorn, dann rechts-hinten, rechts-vorn, links-hinten>.
Bei jeder Bewegung nickt das Pferd mit dem Kopf im Rhythmus des Auffußens.
Die Hinterbeine fußen vor den Trittsiegeln der Vorderbeine auf.
Die Bewegung sollte gerade und direkt sein, nicht schwingend, wiegend
oder gar kreuzend. Der >Flat walk< muß locker, vorwärtsschreitend
und gerade sein, mit viel Schulterbewegung. Der >Running walk<
soll ebenfalls eine losgelassene Bewegung sein, wobei die Vorhand zieht
und die Hinterhand schiebt und den Antrieb gibt. Running Walk hat eine
höhere Versammlung und eine im Idealfall wesentlich höhere
Geschwindigkeit (im Test mußte sogar ein Achal Tekkiner vor dem
Walker in den Galopp umspringen). Gute Pferde müssen einen deutlichen
Geschwindigkeitsunterschied zwischen Flat- und Running Walk zeigen und
konnen im Running Walk sehr schnell werden. Dies ist auch erwünscht,
solange das Pferd dabei im gleichmäßigen Viertakt bleibt.
Der schaukelnde Galopp ist eine hohe, rollende Bewegung mit ausgeprägtem
Kopfnicken, angezogenem Kinn und in hoher Versammlung.«
Natürlich gibt diese Beschreibung, so richtig sie ist, nicht das
Gefühl wieder, das einem diese Gänge vermitteln. Sie werden
auch als »fließende, sanfte, gleitende Gänge«
bezeichnet, die den Reiter nicht durchschütteln. Diese Gangarten
sind dem Pferd angeboren und können schon bei Fohlen beobachtet
werden.
Beim
»Running walk« läuft das Pferd durchschnittlich 9,5-13
km pro Stunde, aber bei Showveranstaltungen wird diese Zeit häufig
überschritten, was das Pferd oft überanstrengt. Häufig
kommt es dabei zu Verletzungen.
Außer diesen beiden zusätzlichen Gängen kann das Tennessee
Walking Horse natürlich die drei Grundgangarten Schritt, Trab und
Galopp. Der Trab ist zwar (mehr oder weniger, je nach veranlagung) vorhanden,
wird aber selten ausgeritten. Da aber in Amerika Walker mit immer mehr
Paßveranlagung gezüchtet werden (Paß ist leichter zu
brechen als Trab und der Walk wird nachher spektakulärer), ist
es heute schwer, Pferde mit viel Trab und wenig Paß zu finden.
Durch seinen angenehmen, frommen Charakter und seine Vielseitigkeit
ist es vor allem in den Vereinigten Staaten sehr beliebt. Die Verbindung
von Sanftmut und Reitkomfort ist ideal für Reitanfänger sowie
für nervöse, ängstliche und etwas ältere Reiter.
Andererseits wird das Pferd auch für Distanzritte und vor dem Wagen
verwendet.
Das Tennessee Walking Horse und das Saddlebred haben sehr viel gemeinsam.
Beide Rassen wurden gezüchtet für die Farmer der großen
Plantagen im Süden der USA, und der Tennessee Walker hieß
eine Zeitlang auch Plantation Walking Horse oder, da die Farmer ihre
Plantagen immer Reihe für Reihe durchritten, »Turn Row Horsea«
(Pferd, das nach jeder Reihe - row - wendet).
Ausgewählte Beimischungen von Morgans, Vollblütern, Arabern
und Standardbreds erbrachten die gewünschten Qualitäten des
Saddlers wie des Walkers. Erst zu Beginn dieses Jahrhunderts wurden
die beiden Rassen getrennt. Im Jahr 1910 wurde der Tennessee Walker
als eigenständige Rasse anerkannt, und 1935 wurde die Tennessee
Walking Horse Breeder's Association gegründet, die das Stammbuch
führt. Dabei hat man festgestellt, daß die meisten Pferde
von einem einzigen Hengst, Black Allan, abstammen, der 1886 geboren
wurde und ein Produkt des Traberhengstes Allendorfaus einer Morgan-Stute,
Maggie Marshal, war. So wurde Black Allan, oder offizieller: Allen F-1,
zum Gründerhengst der Zucht des Tennessee Walking Horse.
Exterieur:
Größe: zwischen 153 und 163 cm.
Farbe: Walker gibt es in allen Farben wobei "roan" farbene
Pferde in Amerika sehr beliebt sind und preislich fast höher gehandelt
werden als "einfarbige".
Kopf: manchmal zu groß und einfach. Ausdrucksvolle Augen mit besonders
auffallenden, da geschwungenen Lidern.
Hals: kräftig und gebogen; etwas kürzer als beim Saddlebred.
Schultern: schräg. Widerrist nicht besonders deutlich ausgeprägt.
Gebäude: mächtig. Breite Brust und kräftige Hinterhand.
Relativ langer Rücken.
Gliedmaßen: hart und trocken