Missouri Fox Trotting Horse
Die Rasse aus den USA, die in vielem
anders ist. Durch ihre Viertakt-Gangveranlagung gehören die Foxtrotter
zu den Gangpferden. Durch ihre Veranlagung in der Arbeit am Rind,
gehören sie auch zu den Ranchpferden. Es gibt Pferde in dieser
Rasse, die gute Springer sind, und es werden auch einige in der Dressur
geritten, andere werden am Wagen gefahren , das Hauptfortbewegungsmittel
der Amishpeople noch heute.
Unangefochten und durch keine andere Rasse zu erreichen, ist die Leistung
dieser Pferde jedoch im schwierigen Gelände, Berge in den Rocky
Montains z. B. zu bewältigen, Canyons und Flüsse zu durchqueren
oder auf Distanzritten mit niedrigem Puls ins Ziel zu kommen, bequem,
weich, sicher, schnell. Kaum eine andere Pferderasse hat diese Qualitäten.
Nur ein Muli ist in der Lage, einem Foxtrotter auf diesen Strecken
zu folgen, wenn auch nicht in dessen hohem Tempo.
Im Gelände und in ihrer Ausdauer liegt die Stärke dieser
Rasse. Aus diesen Gründen sind die Foxtrotter heute die Pferde
der Forestranger in den USA. Genügsam, arbeitswillig, sehr umgänglich
mit einem gesunden Drang nach vorn haben auch viele Freizeitreiter
und Wanderreiter gefallen an den Foxtrottern gefunden. Der überwiegende
Teil der Foxtrotterbesitzer hat einfach Freude daran, mit seinem Pferd
sicher und bequem auszureiten.
Seid 1996 wächst der Kreis der Foxtrotterbesitzer in Europa,
die sich in Wettbewerben mit ihren Pferden messen, in der Europameisterschaft,
in der Deutschen Meisterschaft, in Distanzritten.
Wenn Sie sich für die Rasse der Foxtrotter interessieren, dann
werden Sie weitere Informationen auf diesen Seiten finden. Unter "Pferde",
finden Sie den" Pferdemarkt" und so vielleicht den passenden
Foxtrotter für Sie.
Stand 2002, gibt es weltweit 67.000 registrierte Foxtrotter, der Mehrheit
in den USA, wenige in Canada, 265 in Europa, davon 155 in Deutschland.
Geschichte: Die "komfortable" Pferderasse aus den
Ozark Bergen von Missouri und Arkansas
Der "Cowboy Rolls Royce"
Missouri Fox Trotting Pferde gibt es seit über 150 Jahren. Sie
wurden von den frühen Siedlern in den Ozark Bergen von Missouri
und Arkansas gezüchtet, ein Gebirge, das bekannt für sein
rauhes und unwegsames Gelände ist. Dort brauchten die Siedler
Pferde, die einfach zu reiten waren, Steigungen gut bewältigten
und lange Distanzen mit sicherem Schritt schnell und ausdauernd zurücklegen
konnten.
1821 überquerten die ersten Siedler den Mississippi und ließen
sich in den Ozarks in Missouri nieder. Die meisten kamen aus Tennessee,
Kentucky oder Virginia und brachten ihre Reitpferde von dort mit.
Der heute charakteristische Gang der Missouri Foxtrotter begünstigte
die spezifische Fortbewegung der Pferde auf dem schwierigen Untergrund.
Die Siedler begannen die Pferde mit dem "unterbrochenen Schritt",
dem Foxtrot, zu züchten.
Namensgebend und kennzeichnend für diese Rasse ist der Foxtrot.
Pferde dieser Rasse haben eine natürliche Veranlagung für
den gebrochenen Gang (Vierschlag). Der Foxtrotter ist ein flach fußendes
Pferd, dadurch sehr sicher. Durch den flachen und gebrochenen Gang
fühlt der Reiter kaum Erschütterungen und es ist für
ihn auch nach langer Zeit noch komfortabel im Sattel zu sitzen.
Die Pferde gehen mit den Vorderbeinen und traben mit den Hinterbeinen.
Dieser extrem sichere Gang überträgt auf den Reiter kaum
eine Bewegung und verhindert eine schnelle Ermüdung der Pferde.
Die Missouri Foxtrotter können zudem einen schnellen, flachen
Schritt gehen und einen sehr angenehmen Galopp. Wegen dieser Qualitäten
wurden die Missouri Foxtrotter die beliebtesten Pferde in den Ozarks.
Sie wurden von all denen geritten, die längere Wege zurückzulegen
hatten, von Rinderzüchtern, Landärzten, Sheriffs und Steuerbeamten.
Abgelöst wurden diese bequemen Pferde erst von Fortbewegungsmitteln,
die mit ihren Pferdestärken neue Dimensionen erreichten: den
Automobilen.
So wurden die Missouri Foxtrotter für die Rancharbeit weiterhin
gezüchtet. Bald bekamen sie den Spitznamen, der "Cowboy
Rolls Royce". In Missouri, als zweitgrößtem Rinderlieferanten,
konnte und wollte man auf diese zuverlässigen Pferde trotz der
fortschreitenden Motorisierung nicht verzichten, denn sie sind optimal
für die anstrengende Arbeit mit den Rindern.
Zur Pflege und Weiterführung der Zucht wurde 1948 die "Missouri
Fox Trotting Horse Breed Association" in Ava, Missouri, gegründet.
Heute (Stand 31.12.2000) sind mehr als 65 000 Foxtrotter in den USA,
Kanada und Europa registriert.
Seit 1959 findet in Ava jährlich die Welt-Championship der Missouri
Foxtrotter statt. Seit 1996 gibt es jedes zweite Jahr die Europa-Championship
an wechselnden Orten in Deutschland und Österreich.
Trail- und Freizeitreiter quer durch die Vereinigten Staaten haben
die Vorzüge der Missouri Foxtrotter genauso entdeckt wie die
U.S. Forest Ranger. Für die Ranger, die beispielsweise das weitläufige
Naturschutzgebiet des Yellowstone-Parks beaufsichtigen, gibt es keine
vergleichbare Pferderasse, wenn es darum geht, sicher durch schwieriges
Gelände zu reiten.
Geschichte der Missouri Foxtrotter in Europa
1992 wurden die Foxtrotter zum ersten Mal in Europa auf der Hypologica
in Berlin vorgestellt und anschliessend im März 1993 auf der
Equitana in Essen. Einzelne Pferde wurden bereits Mitte der 50ziger
nach England von der Queen eingeführt. Es sollen 12 Palominos
gewesen sein. Seit der Equitana hat sich der Bestand der Missouri
Foxtrotter besonders in Österreich und Deutschland stark erhöht.
Obwohl diese Rasse besonders bei den Freizeitreitern immer beliebter
wird, ist der Missouri Foxtrotter mit ca. 300 Pferden (Stand 2000)
in Europa immer noch ein Exote. Neben Deutschland, Österreich,
Schweiz gibt es eine kleine Anzahl in Frankreich ( 8 )und Spanien
(4).
Die Erste Europameisterschaft der Missouri Foxtrotter fand vom 2-4.
August 1996 in Traunreut, Schloss Pertenstein statt. Es hatten über
40 Pferde aus Deutschland, Östereich und der Schweiz gemeldet.
In 9 Diszipline wurden die Pferde in über 100 Einzelprüfungen
vorgestellt.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich Züchter
etabliert. Das Zuchtmaterial in Europa kann als besonders gut eingestuft
werden. Die hohen Frachtkosten aus den USA erklären, dass überwiegend
bestes Pferdematerial nach Europa eingeführt wird.
Beschreibung der Gänge
1. Canter (Zuchtziel)
Der Canter ist eine Drei-Takt- Gangart, geschmeidig, frei, entspannt
und auf beiden Händen gerade. Die Tritte sind lang, weitausgreifend.
Zu stark versammelter Vier-Takt-Galopp, übermäßiges
Tempo und exzessives Pumpen in der Bewegung sind nicht erwünscht.
2. Flatfoot Walk (Zuchtziel)
Der Flatfoot Walk ist ein flacher Vier-Takt-Gang in lateraler Fußfolge.
Die Spur der Hinterbeine soll die der Vorderbeine übertreten.
3. Foxtrot (Zuchtziel)
Der Foxtrot ist ein diagonaler Gang im Vierschlag. in gebrochener
Trab, bei dem der vordere Huf, kurz vor dem hinterem auffusst. Das
Pferd geht dabei im Walk mit den Vorderbeinen und im Trab mit den
Hinterbeinen und tritt dabei über. Der Kopf spiegelt den Rhythmus
des Ganges wider. Der Schweif zeigt ebenfalls den Rhythmus des Ganges
an.
4. Gallop
Der getreckte Vier - Takt - Galopp (Renngalopp) soll weich geschmeidig
und entspannt in den Bewegungen ablaufen.
5. Running Walk
Es ist die gleiche Fussfolge wie beim Flatfoot Walk. Die Geschwindigkeit
ist höher und der Übertritt der Hinterhand ist deutlich
erkennbar.
6. Single Foot
Der Singlefoot ist ein Vier-Takt-Gang mit einer Einbeinstütze.
Eine Gangvariante, bei der viele Foxtrotter sehr hohe Geschwindigkeiten
erreichen können. Der Singlefoot ist kein Zuchtziel
7. Walk
Der Walk (Schritt) ist eine natürliche, flach fußende,
Vier-Takt- Gangart. Das Pferd bewegt sich aufmerksam und wach, hat
eine Schrittlänge, die zu seinem Exterieur paßt.